Sonntag, 7. August 2011

Vegan sein, geht nur durch den Magen?

Für ihr neues Parfum „Hugo Just Different“ haben die Marketing- und Werbeexperten von Hugo Boss den Sänger der Rockband 30 Seconds to Mars, Jerad Leto, verpflichten können. Als bekennender Veganer setzt sich Jared Leto demnach zumindest indirekt für die Rechte der Tiere ein. Die Tierschutzorganisation peta kührte Jerad einst sogar zu einem der sexiest vegan celebrities. Demnach darf man annehmen, dass Jerad generell das Wohl der Tiere am Herzen liegt. 


Umso mehr verwundert es, dass er nun eine Kampagne von Hugo Boss unterstützt. Als Marke von Procter & Gamble wird Hugo Boss auf zahlreichen Tierversuchsschwarzlisten geführt. Unter anderem ruft die Tierschutzorganisation peta auf der Internetseite StopTierversuche.de die Internetuser dazu auf gegen die zahllosen und grauenhaften Tierversuche des Unternehmens zu protestieren. Untercoverrecherchen bei Iams/Eukanuba (eine Marke von P&G) ergaben zum Beispiel, dass für Tierfutter Hunde und Katzen in dunklen Käfigen gehalten wurden. Hunden wurden Röhren in den Hals gesteckt damit sie widerstandslos Pflanzenöl schluckten. Teilweise waren die Tiere in den Käfigen verhaltensgestört oder sogar tot. (Quelle: http://iamsgrausam.de/)
Demnach drängt sich die Frage auf, ob man als bekennender Veganer für ein Unternehmen arbeiten kann, welches so stark in der Kritik steht. Für ein Unternehmen, dass in zahlreichen Sparten unaussprechliche Verbrechen an den Tieren begeht.

^ted

11 Kommentare:

  1. Das sieht ja so aus, als ob es ihm mit seinem vegan sein nicht um die Tiere geht... Vielleicht findet er den Lebensstil ja einfach nur cool und möchte damit auffallen...

    Oder er ist einfach nur scharf auf die Millionen, die er damit sicherlich bekommen wird.

    So ganz zusammen passt das wirklich nicht...

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  2. Mal gucken ob peta die Tage was dazu verfassen wird, die scheinen den Typen ja gefressen zu haben. ;) Ich mochte deren Mucke schon bevor ich wusste, dass er Veganer ist. Als ich es erfahren hatte, fand ich es natürlich super. Jetzt sinkt sein Ansehen wieder ein bisschen. Wenn wirklich nur des Geldes wegen ist. ;(

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  3. ehrlich gesagt: geld ist ein völlig legitimer grund, um abstriche vom veganismus zu machen.
    wer von uns hat schon vegane arbeitgeber? bei mir im büro stehen regelmäßig die schnitzelbrötchen rum, ich unterstütze durch meine tippsen-tätigkeit also auch mörder.
    klar könnte man sagen, als schauspieler braucht man das geld nicht unbedingt, aber bei uns gibts hartz iv, von daher würden wir auch ohne gehalt nicht verhungern. außerdem will er ja auch berühmt werden, und da ist eine solche kampagne schon hilfreich. also ich kann ihn verstehen.
    wir brauchen endlich die vegane welt, dann gibts solche gewissenskonflikte nicht mehr *seufz*

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  4. Hallo Mauseflaus,

    ich danke Dir erstmal für Deinen ersten Kommentar in meinem Blog. ;) Irgendwie freue ich mich über jegliche konstruktive Kritik. Daher möchte ich Dir auch gleich etwas entgegnen. ;)

    Ich persönlich halte die vegane Lebensweise für ein ganzheitliches Konzept. Entweder man ist Vegnaer oder eben nicht. Als durchaus bekannter und premierter Musiker und Schauspieler hat man zudem noch eine Vorbildfunktion. Ich denke, dass Jerad so an Glaubwürdigkeit verlieren wird. Geld ist durchaus ein nachvollziehbarer Grund, dennoch denke ich, dass eben Jerad die Wahl hat und die Wahl eben wegen seiner Lebensweise nur eine Möglichkeit zulässt.
    Zudem entscheidet man sich, meiner Meinung nach, für den Veganismus um nicht länger die Ausbeutung und Tötung von Tieren mitzutragen. Mit dem Kauf, der Verwendung und Anpreisung von eben auf Grund von Tierqualen hergestellten Kosmetika macht man aber eben das genaue Gegenteil.
    Zudem ist es in meinen Augen auch nicht verwerflich, dass er für Arbeitgeber arbeitet, die Fleisch essen oder eben Tiere ausbeuten, sondern das er Produkte verwendet, die auf dem Leid von tieren schultern (Ich glaube hiermit wiederhole ich mich, aber für die Dramaturgie ist das nötig ;))
    Versteh mich nicht falsch, ich mag Jerad Leto, ich mag die Band, ich bin selber auch "nur" Vegetarier, aber ich denke schon, dass sowas nicht sein muss.
    Mir ist zum Beispiel keine Kampagne bekannt in der Billy Joe Armstrong (Sänger von Greenday) Werbung für derartige Kosmetika, Kleidung oder Nahrung macht und er ist auch "nur" Vegetarier.

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  5. danke für das nette hallo :-)

    kleine korrektur: er NUTZT das parfüm nicht, er WIRBT nur dafür. da parfümwerbung zu 100% optisch ist, braucht er das zeug also nicht aufsprühen. mit unveganer werbung sind wir ständig konfroniert, eigentlich bezahle ich unvegane werbung ja schon mit wenn ich mir ne tussi-zeitschrift kaufe, denn die wird von den ganzen tierversuchs-firmen gesponsert.
    ich finds ja auch nicht super, dass er das macht, aber ich kann ihn halt verstehen. auch ein veganer möchte karriere machen. und bis auf die paar veganer interessierts sowieso keinen, ob dafür tierversuche durchgeführt wurden.

    PS: ich finde, man sollte nicht an andere menschen höhere maßstäbe anlegen als an sich selbst. das ist doch wasser predigen und wein trinken... is nicht bös gemeint, aber wenn man als veganer ständig zu hören bekommt "du bist doch veganer, da darfst du doch das, das und das auch nicht" ist das schon ziemlich ätzend. man versucht was gutes zu tun, und wird von leuten, die gar nichts machen, dafür kritisiert, dass man nicht noch mehr gutes tut.

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  6. Hellau.

    Ich will mich auch nicht als Moralprediger aufspielen. Mein Problem bei der ganzen Sache ist, das ich mir auf Grund der Werbefigur: Jerad, dacht, dass eben das Parfum Tierversuchsfrei ist. Leider ist dem nach genauerer Recherche nicht so und daher war es für mich persönlich sher irreführend.

    Und Du hast ja auch recht damit, dass kein Mensch fehlerfrei ist. So gelte ich als Vegetarier in den Augen manch eines Veganers wahrscheinlich schon auf Grund des Käsekonsums als inkonsequent.

    Dennoch finde ich, in meiner rosa Zuckerwattewelt :), dass Geld eben nicht schwerer wiegen sollte als das Leid der Tiere. Ich habe mich mit der Tierversuchsthematik mehr als ausgiebig beschäftigt und gerade weil ich weiß was da für Experimente für vollkommen unnötige Tests stattfinden, bin ich dieser extremen Kontra-Tierversuchs-Meinung. Und leider muss ich da dem netten und sympathischen Jerad einen Zuneigungspunkt abziehen! *g*

    Der ted

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  7. also damit ich das richtig verstehe: du kritisierst ihn dafür, dass er für ein produkt wirbt, für das tiere sterben müssen; während du selbst produkte konsumierst, für die tiere sterben müssen?
    wasser predigen und wein trinken...

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  8. Hellau,

    lang, lang ists her. Aber Uni hat mich dann doch ein wenig mehr eingespannt als erwartet! ;)

    Ja genau, ich kritisiere ihn dafür, Werbung für ein Produkt zu machen, welches von einem Unternehmen hergestellt wird, das Tierversuche durchführt.

    Warum denke ich nun, dass ich mir ein solches Urteil erlauben kann?

    Das resultiert einfach daraus, dass Jared ein sehr populärer und damit einflussreicher Star mit unzähligen Fans ist. Demnach der Einfluss den er bewusst oder eben auch unbewusst auf seine Fans nehmen kann unermesslich groß ist. Daher finde ich, dass eine Person im öffentlichen Leben durchaus überlegter handeln und agieren kann und sogar sollte.

    An mir nimmt sich eventuell meine Familie, vielleicht noch ein zwei Freunde ein Beispiel. Jared hingegen beeinflusst Millionen Menschen. Wenn er nur durch das reine Werben für ein Produkt, die Aufmerksamkeit seiner Fans darauf richtet, dann führt das dazu, dass viele dieses Produkt kaufen und dadurch Tierversuche unbeabsichtigt mitfinanzieren.

    Und wenn wir es nochmal ganz genau nehmen wollen und lediglich über die Thematik Tierversuche reden wollen, dann darf ich mir erst recht ein Urteil erlauben, denn ich verwende keine Kosmetik, Kleidung, Nahrungsmittel, die an Tieren getestet wurden (mit verlaub, nur soweit ich es auch in Erfahrung bringen kann).

    Man gesteht Nicht-Vegetariern / Nicht-Veganern ja auch zu aktiv im Tierschutz zu wirken ohne Ihnen vorzuwerfen Wasser zu predigen und Wein zu trinken, oder? ;)

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  9. Nathalie Portman wirbt auch für Dior Düfte, ebenfalls an Tieren getestet. Ist also nichts Ungewöhnliches, dass Veganer für "unethische" Firmen werben. Es kommt aber auch darauf an, wie weit man seinen veganen Lebensstil fassen möchte. So macht es mir nichts aus, weiterhin omnivore Freunde zu haben, für andere Veganer käme soviel "Toleranz am falschen Ort" nie in Frage...nur ein Beispiel.

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  10. Hey,

    danke für Deinen Kommentar, trotz der geringen Aktualität meiner Seite. Ich muss da dringend nachholen. ;)

    Ich habe auch genug Omnivore Freunde und ich bin auch weit davon entfernt jemandem einen Lebensstil vorschreiben zu wollen. Allerdings dachte ich immer, dass man als Veganer eben durch und durch Veganer ist. ;) Ich kann es ja verstehen, dass es in der heutigen Zeit echt schwer ist wirklich auf alles zu achten. Aber als Person im öffentlichen Leben, die ein Statement abgegeben hat und es auch verkörpert und somit auch Vorbild ist, sollte in meinen augen eine solche Offensichtliche Aktion vermeiden. Ich bin ja auch weit weg von der Unfehlbarkeit, aber ich dachte es wäre mal eine Diskussionsgrundlage. Da scheine ich wohl mehr draus zu machen als es wohl ist. ;)

    Grüße

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  11. Kann ihm mal einer sagen, dass er JARED heisst und nicht Jared? - ups, ich habs ja getan :-)

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